Rezension: Der Klassik(ver)führer – Band 3

Mit den furiosen Auftaktklängen der Marseillaise geht der Zuhörer der CD auf eine musikalische Zeitreise, die Anfang des 19. Jahrhunderts beginnt. Waren die aufrüttelnden Klänge der Hymne der Französischen Revolution um 1800 für viele Menschen ein Symbol der Schreckensherrschaft Kaiser Napoleons, so stand die selbe Melodie bereits einige Jahrzehnte später Pate für einige Werke, welche anlässlich der Erinnerungsfeiern des Sieges über Kaiser Napoleon komponiert wurden. Die Ausschnitte aus Tschaikowskys Ouvertüre Solenelle "1812" bringen dies sehr eindrücklich zu Gehör. Dem fulminanten Auftakt folgen wesentlich ruhigere Passagen, wie z. B. Beethovens "Pastorale". Allen Stücken ist die Liebe zum Detail anzuhören, mit der sie ausgewählt wurden. Der musikalische Bogen spannt sich durch das 19. Jahrhundert, von der sinfonischen Dichtung über die italienische Oper hin zur beschwingten Operette. In unmittelbar den Musikstückchen vorangehenden Kommentaren werden von Herausgeber Dr. Englert und Kammersänger Wolfgang Schmidt die Besonderheiten der ausgewählten Kompositionen etwas ausführlicher vorgestellt.

Stellvertretend genannt sei hier als markantes Beispiel der CD u.a. die Ausführungen zu den Ausschnitten aus Haydns Trompetenorchester in Es Dur, an denen die Klangfülle und Schönheit des Blechblasinstrumentes Trompete vorgestellt werden. Auch das "Anfüttern" an die gefühlvolle italienische Oper ist sehr gelungen. Mit den Komponisten Vincenzo Bellini und Pietro Mascagni wurden zwei Stellvertreter für die unterschiedlichen Ansätze dieses Genres ausgewählt. Steht in Bellinis "Norma" der Belcanto im Mittelpunkt der Musik, wo die Emotionalität fast ausschließlich durch die Stimme der Sänger inszeniert und die Qualität der Aufführung stark von den Stimmvolumina der Sänger abhängt, wird die Stimmungslage in der "Cavalleria rusticana" über die reine instrumentale Strahlkraft der Musik erreicht.

Etwas schwerfällig klingt die Überleitung zum deutschen Vertreter der Romantik, Richard Wagner. Liszts "Liebestraum" und "Ungarische Rhapsodie" passen nicht recht zu Wagners "Lohengrin" und scheinen wohl eher dem verwandtschaftlichen Verhältnis der beiden Männer geschuldet zu sein. Ebenso holprig wirkt auch der Übergang zu den spritzigen Operetten von Jacques Offenbach, Gioacchino Rossini und Johann Strauß, doch wird an den Werken der drei Künstlern die musikalische Entwicklung ab etwa 1850 sehr gut zum Ausdruck gebracht. Viele der angespielten Melodien sind auch heute noch in "aller Ohren" und es macht Laune, sie ein Mal in ihrem ursprünglichen Zusammenhang zu hören. Wahrscheinlich erscheint auch deshalb der Ausstieg manchmal etwas abrupt und hart, denn die Musikstücke sind so gefühlvoll, so eingängig, dass der Zuhörer gerne mehr davon hören würde. Wer sich zu den vorgestellten Häppchen gerne das ganze Stück anhören möchte, findet im beiliegenden gewohnt guten und ausführlichen Booklet die nötigen Angaben dazu. Die Produktion bietet Neuanfängern und aber auch geübteren Klassikfans immer wieder neue Facetten und Zugänge zur "ernsten" Musik, die so überraschend pfiffig und unterhaltsam sein kann. Die CD kann deshalb uneingeschränkt empfohlen werden, auch und gerade für Büchereien.

Leoni Heister, Kath. Bibliothek Biebesheim, 15.1.2006

(Hervorhebungen durch Auricula)

Rezension: Der Klassik(ver)führer – Band 3

Gerhard K. Englert ist tatsächlich ein produktiver Mann: Seit 2001 gibt der studierte Betriebswirt beinahe jährlich einen neuen Band seiner Reihe ‚Der Klassik(ver)führer' heraus. Nach dem Sonderband im letzten Jahr über Wagners Ringmotive, der eine komplette Zusammenfassung und Erläuterung des Ring des Nibelungen lieferte, kehrt Englert mit dem dritten regulären Band der Reihe zurück zur ursprünglichen Idee, bekannte Themen ‚klassischer' Musik vorzustellen und mittels Kurzkommentaren zu beleuchten. Die Zahl der ausgewählten Stücke ist dabei von Band zu Band weniger geworden, dafür werden die einzelnen Titel nun wesentlich länger präsentiert, zum Teil sogar ungekürzt. Der pädagogische Anspruch ist indes immer noch geblieben: Unerfahrene, der Klassik nicht unbedingt zugetane Hörer an bekannte Werke heranführen und Lust auf mehr zu machen. Als Sprecher der Kommentare konnte, wie auch bei den vorangegangenen Bänden, Kammersänger Wolfgang Schmidt gewonnen werden, der mit angenehm sonorer Stimme durch ein buntes Programm von Haydn bis Wagner führt.

Die Auswahl der 25 Stücke folgt dem Ohrwurmprinzip - hier bietet sich alles an, was beim Hören hängen bleibt, was jeder schon mal irgendwo gehört hat und nicht so richtig einzuordnen wusste. Liszt Liebestraum Nr. 3 in As-Dur darf da natürlich ebenso nicht fehlen wie Offenbachs Can Can aus seiner Opernparodie ‚Orpheus in der Unterwelt'. Zu allen vorgestellten Werken liefert der Kommentar Anekdoten, Hintergrundinformationen und Erläuterungen. Für den Kenner und Musikwissenschaftler mag das banal bis überflüssig anmuten, jedoch liegt der Adressatenkreis fernab von Bibliotheken und Fachtagungen, und da kann es durchaus interessant sein, zu erfahren, dass Beethovens Pastorale Szenen aus dem Landleben zur Grundlage hat.

Herzstück des dritten Bands ist die Vorstellung von Tschaikowskys Nussknacker (Ballett und Suite). Die Handlung wird erläutert und mit acht Tonbeispielen illustriert. Hier liegt für meine Begriffe ein ausbaufähiger Schwerpunkt der Klassik(ver)führer-Reihe, der sich im Sonderband zu Wagners Ring schon andeutete: Groß angelegte Werke aufschlüsseln und ihren Verlauf nachzeichnen und erklären. Hier hat die CD-Ausgabe gegenüber jeden Konzertführer und Analyse-Buch den Vorteil der Musikbeispiele, die direkt an den Kommentar anschließen und das Gehörte nachvollziehbar machen. Als Appetithappen ist diese CD auf jeden Fall vor allem für interessierte ‚Klassik-Neulingen' empfehlenswert und selbstverständlich auch gedacht. Die dargebotenen Klangbeispiele sind vom interpretatorischen Standpunkt her durchaus unterschiedlich zu bewerten: Ist die Aufnahme des Nussknackers zum Beispiel durchaus auch vom künstlerischen Standpunkt aus zu empfehlen, kann die Einspielung von Liszts Liebestraum wirklich nur zu anschaulichen Zwecken herangezogen werden. Trotzdem kann dem Konzept des Klassik(ver)führers, das weiterhin in Richtung ‚mehr Musik' entwickelt wird nur ein ‚gelungen' attestiert werden.

Kritik von Daniel Röder, 16.12.2005, klassik.com
Rezension: Der Klassik(ver)führer – Band 2

In Band 2 sind die Anregungen begeisterter Käufer von Teil 1 eingeflossen. Erneut werden die Texte vom bekannten Heldentenor Wolfgang Schmidt gesprochen. Das Musikangebot reicht vom deftigen Auftakt mit der "Akademischen Festouvertüre" von Brahms über Vivaldis "Vier Jahreszeiten" als unvergänglicher Dauerbrenner unter den Lieblingsmusiken auch weniger versierter Klassikfreunde bis hin zum zünftigen "Radetzky-Marsch" in vitaler Militärgemütlichkeit.

aus: Online-Magazin www.hoerothek.de Mai 2004
Bericht in Online/Musik/Magazin:

"Verschiedene Sampler mit neuen Wegen zur klassischen Musik

Zurück zum Thema!

Klassische Musik muss nicht lang sein: Ein paar Ansätze, Mozart und Beethoven zeitgemäß zu verkaufen

Was wäre Musik schön, wäre sie nicht (meistens) lang und kompliziert. Hielten die Meister des Barock ihr Publikum noch mit einem hübschen Menuett, einer knappen Gavotte oder einem gediegenen Air von begrenzter Dauer bei Laune (Abseitigkeiten wie die Kunst der Fuge oder Bachs sperrige Violinpartiten wollen wir an dieser Stelle diskret beiseite lassen), so hatte mit der Erfindung des Sonatenhauptsatzes der Spaß ein Ende: Quälende Durchführungsmusiken á la Beethoven oder Mahlers nicht enden wollende Lärmorgien schlagen dem nach Harmonie dürstenden Musikfreund schwer auf den Magen. Von Schönberg ganz zu schweigen; Zwölftonmusik an sich ist unter diesem Gesichtspunkt schon beinahe völkerrechtlich bedenklich.

Zurück zum Thema! heißt da das Motto der Stunde, weg mit der Durchführung! Weil der analytisch in die Abgründe klassischer Musik hineinhörende CD-Käufer eine aussterbende, zumindest aber zahlenmäßig rückläufige Spezies bildet, drängen die Klassiklabel in die sich öffnenden kommerziellen und pädagogischen Nischen. Allen voran hat die mächtige Universal Group mit ihrem Aushängeschild Deutsche Grammophon die Zeichen der Zeit und die Nöte des modernen Menschen erkannt: Der braucht keine kompletten Sonaten und Symphonien, der will nach einem stressigen Tag im globalisierten Management die erholsame Essenz klassischer Musik ungetrübt genießen. Außerdem ist die Trennung von E- und U-Musik sowieso out, also wird poppig modern der DJ auf die ollen Scheiben von Karl Böhm, Ferenc Fricsay & Co. losgelassen: The Classical Mix Album, gerade ist die zweite Folge auf den Markt geworfen, heißt das Ergebnis, flankiert von einem „Klassik-Club“, der „Yellow Lounge“, die man virtuell unter http://www.yellowlounge.com/ besuchen kann.

Aber Wunschkonzert-CDs gab es ja schon immer, wollen Sie gerade einwerfen? Jaaaa, aber hier haben sich die Macher der Yellow Lounge etwas ganz besonderes einfallen lassen: Nahtlos laufen die (Bruch-)Stücke der großen Meister ineinander, und wer nicht ganz genau hinhört, ist schnell überrascht, wie er unmerklich vom Nussknacker in die West Side Story,, von dort in Saint-Saens' Aquarium und weiter in eine Bach-Sonate gelangt. Nicht nur entfallen die lästigen Pausen, auch emotional nur aufwändig zu bewältigende Stimmungswechsel werden einem erspart. Und am Konzept wird kontinuierlich gefeilt: „Und die Titelauswahl trägt der Entwicklung unseres DJs Rechnung“ erklärt man uns in der Pressemitteilung.

Stellt die „Yellow Lounge“ immerhin die Möglichkeit in Aussicht, ganz real einen Live-Termin zu besuchen, also das Musikerlebnis mit einem Minimum an Anstrengung zu verbinden, so bietetle classique abstrait, ebenfalls aus dem Hause Universal (in Zusammenarbeit mit Klassikradio), „classical music fort he couch culture“: Eine Synthese von klassischer Musik, New-Age-Klängern und Vogelgezwitscher. „machen sie eine pause, trinken sie eine tasse tee, schließen sie ihre augen, lauschen sie und entspannen sie sich…“ schlägt der Produzent in stressbereinigter Ortographie vor. Unter http://www.abstrait.net/ kann man mehr über die Hintergründe des offenbar unvermeidlichen Begleitvereins – hier ist es ein „chillout club“ – erfahren. Ich persönlich hatte bei so viel Gedudel nach dem Anhören der CD Couch und Entspannung nötig. Freunde esotherischer Filmmusik (denn danach klingt's) haben vielleicht mehr Spaß daran.

Wer es mehr aktiv mag, für den hat die Universal noch einen weiteren Club bereit: Den Kochsalon im nicht vorrangig für die Pflege klassischer Musik bekannten Hamburger Stadtteil St. Pauli (aber der Kochsalon könnte eigentlich überall stehen). Die zugehörige CD Gar! Klassiker… beginnt mit einem unsäglichen Dialog von „tex“ und „rocko“, um dann, durch coole Kochkultur in Stimmung gebracht, einen Querschnitt durch die großen Klaviereinspielungen, die in den Kellern der Universal lagern, anzubieten. Was das Kochen mit Debussy zu tun hat, erschloss sich mir nicht, aber die hübsche Aufmachung mit attraktiven Rezepten („Huhn in Cola-Soße“, – mag jemand von einem Selbstversuch berichten? Oder die Redakteure des OMM zu einer Kostprobe einladen?) bringt den totalen Crossover von Popkultur und Klassik – diese CD kann man jedem jung gebliebenen Musikfreund schenken, denn sie ist in ihrer peppigen Aufmachung ja so was von absolut unspießig. Anhören kann man sie im Prinzip auch, die Aufnahmen sind erlesen und ohne Gewitter, rauschende Bäche oder singende Vögel zusammengestellt – ein Who is who der Klaviermusik. Das Intro von tex und rocko und den pathetischen Ausklang „Ich mag Chopin“ (Jacques Palminger) sollte man zuvor wegprogrammieren.

Ist den großen, aber darbenden Gesellschaften Deutsche Grammophon, Decca, Polydor und Phillips , die in den bisher genannten CDs häppchenweise alte Einspielungen frisch aufbereiten, der kommerzielle Erfolg vorrangig, so darf man Herrn Dr. Gerhard K. Englert in der Tat ein hehres pädagogisches Ansinnen unterstellen. Als „Edutainment“ bezeichnet der Medienunternehmer seine Hörbuchreihe Der Klassik(ver)führer, für die er Ausschnitte aus allerlei überwiegend bekannten Musikstücken zusammengestellt und kommentiert hat. Wolfgang Schmidt, Bayreuths Siegfried vom Dienst, verliest spröde die Kurztexte, die in der Regel auf die „besondere Schönheit“ des folgenden Stückes hinweisen. Die jüngst erschienene zweite CD hat zwar laut Booklet „Anregungen begeisterter Hörer berücksichtigt“, ist im Textteil aber ebenso holprig und geradezu erschütternd unoriginell wie erste. Auf Schlagworte reduzierte Bildungshäppchen garnieren die musikalischen Sahnestückchen der Musikgeschichte. Aber lassen wir den Autor selbst zu Wort kommen: „Der Weg zur Klassik also nicht als akademische Veranstaltung für Eingeweihte, sondern in einer Sprache, die ankommt und die man versteht, sozusagen nach dem Motto: von mir zu Dir“. Wer dann doch nicht auf Du und Du mit Herrn Dr. Englert zu stehen vermag, dem ist wohl nicht zu helfen: „Mit anderen Worten: Wer sich von dieser Musik nicht verführen lässt, der ist für die Klassik sowieso verloren.“

Vielleicht muss man den der Klassik verlustig gehenden Hörer aber schon viel früher gewinnen. Holen wir ihn also da ab, wo er gerade stehen kann: Im Kinderzimmer. Das Label famiro nimmt das ganz wörtlich und gibt eine Reihe „Musik im Kinderzimmer“, kurz: MIK, heraus – gerade ist die neueste, inzwischen 5. Folge der Reihe Gute Laune erschienen. Herausgeber und Pianist Rudolf Ramming stellt „die Musik selbst mit ihren vielen verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten und ihrem schöpferischen Einfluss auf die kindliche Entwicklung“ programmatisch in den Mittelpunkt. Geeignet ist die CD nach seiner Aussage für Kinder ab einem Jahr, und darauf hört man Klavierminiaturen aus allen Epochen – von Ausschnitten aus dem Jugendalbum Max Regers über Schumanns Album für die Jugend, Poulencs Album des Six bis zu Bachs Französischer Suite. Kindgerecht? Für Einjährige? Meine leisen Zweifel beantwortet die nette Dame vom herausgebenden Label so hinreißend, dass wir auch sie hier zu Wort kommen lassen wollen: „Andererseits haben wir schon von vielen dankbaren Müttern ebensolche Zuschriften bekommen, die uns versichern wie gut ihr Kind z.B. mit der "kleinen Nachtmusik" einschlafen kann. Es kann sich quasi nur noch um Stunden handeln, dass ich die ersten, mit Dankestränen benetzten Briefe in den Händen halte, die von einer Flut "Guter Laune" sprechen... Und jetzt mal ehrlich: Zwischen all dem Zeug, was so rumschwirrt in bundesdeutschen Kinderzimmern macht sich unser MIK doch eigentlich ganz gut. Kein Mitgeklatsche, kein Rumgereime... zur ersten Kontaktaufnahme mit Klassik eigentlich nicht übel, also wenigstens das müssen Sie uns zugestehen!“ Klassik unter dem Aspekt der Akustikmüllvermeidung? Auch ein Ansatz, wir gestehen das gerne zu. Als Jugendliche können die Kids dann bei Dr. Englert nachhören, was für ein Musikstück sie beim Einschlafen immer vor sich hin gesummt haben, und sind dann bestens gerüstet für diverse Koch-, Chill-Out- und Klassikclubs. Und haben, wir geben die Hoffnung nicht auf, eines Tages vielleicht sogar den Mut, sich von der Schicksalssymphonie mehr als das „Tatatataaa“ anzuhören."

aus: Online/Musik/Magazin vom Oktober 2003
Kritik von klassik.com (gleichzeitig veröffentlicht bei Yahoo Klassik)

"Der Wunsch, viel Geld zu verdienen oder gar als Herausgeber einer CD-Reihe Ruhm zu erlangen, kann seltsame Blüten treiben. Eine solche Verirrung des Musikmarktes ist ... 'Der Klassik(ver)führer' ... von Dr. Gerhard K. Englert.
Der Untertitel 'Ein Hörbuch zu den schönsten Themen der klassischen Musik' lässt bereits Schlimmes befürchten ... Auf der CD befinden sich zwar erfreuliche 62 Minuten Musik, die jedoch in sehr übersichtliche Häppchen ... unterteilt sind. Wen bisher schon beim Hören eines gewissen Radiosenders ... der kalte Graus packte der weiß jetzt, dass man die musikalische Häppchenkultur noch weiter treiben kann. Der 'Klassik(ver)führer' enthält nicht einmal mehr ganze Sätze einzelner Werke, sondern nur noch die vermeintlich schönsten und gängigsten Themen daraus. Dabei hat sich der Herausgeber nicht die geringste Mühe gegeben, seine Auswahl in eine durchschaubare oder sinnvolle Reihenfolge zu bringen. ... So entsteht weder ein chronologischer Gang durch die Musikgeschichte noch wird diese Produktion dem vielfältigen Schaffen der einzelnen Komponisten gerecht. ... Besonderes Highlight des Booklets ist der Hinweis, dass der Ausschnitt aus der Toccata in d-Moll von J.S. Bach von Otto Winter an der Silbermann Orgel gespielt wird. Es gibt also tatsächlich nur eine einzige Orgel, die diesen Namen verdient?
Als Sprecher für die CD-Reihe konnte der Tenor Wolfgang Schmidt gewonnen werden, der mit einer in der Tat angenehm zu hörenden, soliden und sonoren Sprecherstimme aufwarten kann. ... Überwiegend ergeht er sich in Plattitüden, über die die seriöse Musikforschung schon seit Jahren hinaus ist: Da pocht in Beethovens 5. Sinfonie das Schicksal an die Pforte, der geneigte Hörer erfährt, dass besonders schöne Motive alle einen Namen haben und dass Bach ein ernster, Mozart hingegen ein heiterer Komponist ist. Wer hätte das gedacht! ..."

aus: klassik.com vom 11.5.2003 (auszugsweise)

Kommentar des Herausgebers:
"Auch bei einem bunten Blumenstrauß sind die Blumen nicht nach dem Alphabet geordnet..."

(Hervorhebungen durch Auricula)

Rezension: Der Klassik(ver)führer, Band 1
"Unser Kommentar

Eine CD randvoll mit all den Melodien und Komponisten, die zwar jeder kennt und bereits gehört hat, die man aber nie zuordnen konnte. Der Herausgeber nennt diese CD "Die Superhits der Klassik". Da ist etwas dran. Aber sie bietet noch einen echten Mehrwert. Die einzelnen Stücke werden jeweils angekündigt, sodass man auch weiß, was man hört, manchmal werden auch noch ein paar Worte zusätzlich über das Werk verloren.

Dieses Werk dürfte zwei Hauptzielgruppen haben. Zum einen Leute, die selten Klassik hören, aber ab und an einige der besonders schönen Stellen genießen wollen, ohne gleich das ganze Werk vom Beginn bis zum Ende hören zu müssen. Da die eingestreuten Kommentare sehr kurz sind, stören sie den Hörer dieser Zielgruppe sicherlich nicht. Die andere Gruppe möchte nicht nur passiv hören und genießen, sondern auch ein wenig dabei lernen. Wer hier aber viel mehr zu den einzelnen Stücken erwartet, als der Titel und der Komponist, wird doch ein wenig enttäuscht, denn sonderlich ausführlich wird auf die Stücke nicht eingegangen. Hier wäre mehr evtl. besser gewesen. Wer sich aber vor dem nächsten Blind-Date noch schnell ein paar Komponistennamen zurechtlegen möchte, ohne gleich Musik zu studieren, der findet hier genau das Richtige.

Es gibt bereits einen zweiten Band, und die Reihe soll noch fortgesetzt werden. Für die zukünftigen Ausgaben würde ich mir ein klein wenig mehr Informationen über die Stücke und deren Komponisten erwarten, zum Beispiel ob ein Werk dem Barock, der Romantik,... zugeordnet wird, was das Merkmal dieser Epochen ist, etc.

Da die Sprechpassagen doch eher kurz gehalten sind, bleibt der Sprecher eher unauffällig, macht aber einen insgesamt guten Job".

aus: echtRadio.de vom April 2003
Rezension: Der Klassik(ver)führer – Band 2

"Der Klassik(ver)führer" ist Hörbuch des Monats März
Unabhängiges Internetportal würdigte Johannisthaler Qualität

Das Hörbuch "Der Klassik(ver)führer", Band 2, erfreut sich gegenwärtig großer Beliebtheit beim klassikinteressierten Publikum: Es wurde jetzt von einem unabhängigen Internet-Portal zum Hörbuch des Monats März erklärt.

Für beide Bände zeichnet Dr. Gerhard K. Englert, Geschäftsführer der JohannisthalSynchron Audio Books verantwortlich. Produziert wurden die CDs in den Johannisthaler Synchronstudios. Herausgegeben hat sie der kleine Berliner Verlag "Auricula", der von der Firma JohannisthalSynchron mitvertrieben wird. "Wir haben mit 'Der Klassik(ver)führer' das Hörbuch des Monats März", erklärte Dr. Gerhard K. Englert gegenüber dem BERLINER ABENDBLATT. "Die Produktion ist direkt nach der Aufnahme in unsere Datenbank auf eine begeisterte Resonanz unserer Leser gestoßen", schrieb das verlagsunabhängige Hörbuch-Portal www.hoerbuchkritiken.de zum 2. Band dieser Hörbuch-Reihe. Zu hören sind Ausschnitte aus den schönsten und bekanntesten Werken von Johann Sebastian Bach bis zu Modest Mussorgski. Der bekannte Wagner-Tenor Wolfgang Schmidt gibt dazu leichtverständliche Erläuterungen. Bereits im Januar war JohannisthalSynchron mit "Europäische Märchen" aus der Reihe "Es war einmal" das Hörbuch des Monats gelungen. Nunmehr wird der Verlag auch die Beziehungen zum Buchhandel intensivieren, um noch mehr Klassikfreunde zu erreichen. Auf der Leipziger Buchmesse vom 20. bis 23. März finden Interessierte die "Klassik(ver)führer" am Gemeinschaftsstand der Hörbuchverlage in der Halle 3. Hier kann sich jeder von der hohen Qualität der Johannisthaler Hörbücher, zu denen auch die Reihe "Die Luther-Hörbibel" gehört, überzeugen. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.johannisthalsynchron.de oder www.auricula.de.

aus: BERLINER ABENDBLATT März 2003
Wolfgang Schmidt als "Klassik(ver)führer"

Knappe Erläuterungen, kurze Musikbeispiele: Der Klassik(ver)führer des Berliner Labels Auricula gibt sich alle Mühe, im schnellen Medien-Zeitalter Hörer für populäre Werke von Bach bis Tschaikowsky, Vivaldi bis Wagner zu begeistern. Bereits zwei Hörbuch-CD's sind greifbar, jeweils besprochen vom einst in Kiel engagierten Startenor Wolfgang Schmidt.
CD's zu je 9,90 EUR über (Telefon) 0172 / 393 59 16 und www.auricula.de

aus: Kieler Nachrichten vom 18.02.2003, Seite 3
Der 2. Klassik(ver)führer,

Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse vorgestellt hatte die Auricula GmbH den zweiten Band des Klassik(ver)führers (ISBN: 3-936196-01-X) ausgeliefert. Er ist Teil der von Dr. Gerhard K. Englert herausgegebenen, neuartigen Hörbuchreihe "Der Klassik(ver)führer", in der der bekannte Heldentenor Wolfgang Schmidt die schönsten Themen der klassischen Musik vorstellt und kommentiert (Hörproben im Internet unter www.auricula.de).

Der Unterschied dieses Edutainment-Produktes zu den üblichen "Samplern" besteht darin, daß die Kommentierung der sorgfältig ausgewählten Stücke als gesprochener Text auf der CD bereits mit enthalten ist. Damit ist der Klassik(ver)führer - z.B. auch für den mobilen Hörer - ein Angebot zur musikalischen Bildung auf äußerst bequeme Art.

Mit dem 2. Band des Klassik(ver)führers ist es dem Herausgeber gelungen, das innovative und erfolgreiche Konzept weiter zu optimieren. Dabei wurden die Anregungen begeisterter Hörer berücksichtigt, die sich etwas längere Musikausschnitte und noch mehr Informationen gewünscht hatten. Darum wurde die Zahl der Titel von 42 auf 34 reduziert, so dass jeder Titel etwas länger angespielt und mit etwas mehr Kommentar versehen werden konnte. Die Kommentierung beschränkt sich - dem vorgegebenen Grundprinzip folgend - aber weiterhin auf das Wesentliche und fügt sich nahtlos in den Melodienfluss ein. So kommt auch im 2. Band trotz vermehrtem Informationsgehalt der Hörgenuss nicht zu kurz.

Während der 1. Band als Einstieg einen möglichst breiten Querschnitt durch das gesamte Spektrum der klassischen Musik vermittelte, stellt die Musikauswahl jetzt auch größere Zusammenhänge dar. Beabsichtigt und keinesfalls zufällig ist die Struktur einer möglichst ausgewogenen Mischung aus kurzen und langen Passagen, aus heiterer und ernster Musik, aus Musik verschiedener Stilrichtungen und -epochen, aus bekannten Themen und "Geheimtipps", aus "Pflicht-" und "Kür"stücken.

Der Klassik(ver)führer hat mit dem vorliegenden zweiten Band also seine unverwechselbare Gestalt angenommen und bildet so gemeinsam mit Band 1 (ISBN: 3-936196-00-1) die Basis für eine erfolgreiche Fortsetzung dieser Reihe.

Beide Bände des Klassik(ver)führers sind im Buchhandel sowie teilweise auch im Tonträgerhandel erhältlich. Der Vertrieb erfolgt über die JohannisthalSynchron GmbH in Berlin, die in ihrem Geschäftsbereich AUDIO BOOKS ein hochwertiges Programm von Hörbüchern anbietet. Auf deren Homepage (www.johannisthalsynchron.de) können die CD`s auch online bestellt werden.

aus Orpheus, Internationales Opernmagazin, Heft1/2 2003, S. 95
Rezension: Der Klassik(ver)führer, Band 2 (Dr. Gerhard K. Englert)

Brahms, Vivaldi, Tschaikowsky und all die anderen großen Komponisten auf einer CD - ausschnittsweiße und mit fachkundigen Kommentaren. Eine Wanderung quer durch die Vier Jahreszeiten, die Zauberflöte und die Mondscheinsonate. Eben ein Klassik(ver)führer.

Auch Klassikmuffel werden die meisten auf der Produktion angespielten Stücke kennen. Melodien, die einem im Schulunterricht, im Werbefernsehen oder in der Deutschen Nationalhymne (Haydn) schon einmal begegnet sind. Dieser (Ver-)Führer kann aber durch die Fülle seiner Präsentationen immer nur einen kleinen Eindruck und ein kurzes Statement zu den jeweiligen Meisterwerken bringen. Für einen ungezwungenen Überblick ist die CD also durchaus geeignet. Tiefgründige Informationen kann und will sie aber nicht liefern.

aus hoerbuch-kritiken.de, Februar 2003
Rezension: "DER KLASSIK(VER)FÜHRER" Band 2

Cover-Abbildung als Beispiel für den neuen Trend zu Sachhörbüchern

im Börsenblatt vom 8.11.2002, S. 22
Rezension: "DER KLASSIK(VER)FÜHRER" Bd. 1

"Der Klassik(ver)führer" heißt eine neue Hörbuch-Reihe, die ihrem Titel absolut gerecht wird, denn der Musikfreund, der sich diese kommentierten Themen bzw. Ausschnitte aus berühmten klassischen Musikwerken anhört, wird garantiert dazu angeregt, das ein oder andere Werk ganz kennenzulernen.

Die erste CD der Reihe enthält 42 musikalische Beiträge, denen jeweils ein leicht verständlicher Kommentar vorangestellt ist, gesprochen vom Heldentenor Wolfgang Schmidt. "Das ist doch - oder?" sagt so mancher interessierte Laie, wenn er die schönsten'Top-Hits' der klassischen Musik hört. Hier erfährt er, worum es sich konkret handelt, wer z.B. dieses schmissige "capriccio Italiano" (Tschaikowsky) oder die so vertraute romantische "Morgenstimmung" Grieg) komponiert hat.

Die abwechslungsreiche Mischung aus Orchester- und Kammermusik ist ein Hörgenuss, der zugleich ein hervorragendes Stück musikalische Bildung bietet. In der auf vier Bände angelegten Reihe, herausgegeben von Dr. Gerhard K.Englert, werden auf der ersten CD auf über 73 Minuten u.a. Musik und Erläuterungen zu Brahms, Beethoven, Mozart, Schubert und etlichen anderen aufgeführt.

Ein achtseitiges Booklet mit ergänzenden Angaben zu Komponisten, Titeln und Orchestern trägt zum weiteren Verständnis bei.

Fazit: Wer sich von dieser Musik nicht verführen lässt, ist für die Klassik sowieso verloren. Allerdings werden auch ausgewiesene Kenner ihr Vergnügen an der Mixtur haben.

aus: Buchrezensionen-Online www.buchrezensionen-online.de Juli 2002

(Hervorhebung durch Auricula)

Rezension: Der Klassik(ver)führer, Band 1

"Die Klassik per "Häppchentaktik" ist das ungewöhnliche Konzept der vorliegenden CD. Kammersänger Wolfgang Schmidt kommentiert in kurzen Ein- und Überleitungen die Themen. Die kurzen Musikeinspielungen (keine Hörprobe ist länger als 3 Minuten) wecken die Neugierde auf das Gesamtwerk. Die CD ist eine gelungene Produktion, die auch für Kinder und Jugendliche geeignet ist. Wer sich mit der Materie "Klassik" vertraut machen möchte, findet hier eine akzeptable und preiswerte Alternative zu Werken anderer Verlage. Für alle Büchereien sehr zu empfehlen."

aus: Borromäusverein, Medien Profile für die Büchereiarbeit 1-02
Rezension: Der Klassik(ver)führer

"Hörbuch zur Klassik-Entdeckung

Der Klassik(ver)führer heißt ein neues Hörbuch (Auricula GmbH), das "die schönsten Themen der klassischen Musik" vorstellt. Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 findet sich darauf ebenso wie Mozarts Kleine Nachtmusik oder Bizets Torerolied. Längere und kürzere Hörbeispiele wechseln mit Kommentar; den Begleittext spricht der Heldentenor Wolfgang Schmidt. Ein Booklet ergänzt die Angaben zu Komponisten und Interpreten. KN"

Artikel vom 19. März 2002
Kieler Nachrichten
Rezension: Der Klassik(ver)führer

Dieses Hörbuch (ver)führt Sie zur Klassik

"Der Klassik(ver)führer" heißt ein soeben erschienenes neuartiges Hörbuch. Darauf ist alles versammelt, was in die Hitparade der Klassik gehört, und dazu jeweils ein kurzer Einführungskommentar.

Los geht's mit Tschaikowskis "Capriccio italien". Und weil diese Musik nun wirklich jeder kennt, verrät der Heldentenor Wolfgang Schmidt als kenntnisreicher Sprecher auch danach, woher: Als olle Schlagerkamelle "Bianca"... Danach klopft "das Schicksal an die Pforten". - Beethovens berühmte 5. Sinfonie erklingt im Zitat. Brahms und Bach, Mozart und Smetana, Grieg und Bizet, Rossini und Glinka...

Bildung auf unterhaltsame Weise, was man neudeutsch als "Edutainment" bezeichnet. Und dass diese Scheibe wirklich und wahrhaftig zu mehr Klassik verführt, wird man schnell merken. Autor Gerhard K. Englert nutzt geschickt den Trend, oft nur noch das Schönste schnell zu konsumieren. Denn er macht mit seinen "Sahnehäubchen der Klassik" total neugierig, mehr von dieser Musik hören zu wollen. So liefert er einen Schlüssel für das Schloss am Tor zur Welt der klassischen Musik.

Und das gelingt natürlich mit den hier versammelten "Klassik-Schlagern" viel leichter, als wenn man die Werke nacheinander von vorne bis hinten hören müsste. Band 1 erschien bei Auricula, 9,90 Euro.

Der KURIER verlost fünf Exemplare. Bitte rufen Sie heute zwischen 11 und 11.15 Uhr unter Tel.: 23 27 80 10 an. Unsere Frage: Wie hieß Tschaikowski mit Vornamen? Viel Glück!

Artikel vom 1. März 2002
Berliner Kurier

(Hervorhebung durch Auricula)

Rezension:"Kurz reingehört: Der Klassik(ver)führer"

Musikstücke nach ihrer Popularität einzuordnen ist im heutigen Musikalltag nicht ungewöhnlich. Im Radio werden die Top 10 oder auch Charts gespielt, Lieder, die von einem breiten Publikum gehört werden. Dabei gelangen viele Stücke schnell zu Popularität, um ebenso schnell wieder in Vergessenheit zu geraten. Evergreens hingegen nennt man bekannte Lieder, die zeitlos beliebt bleiben. Die Top-Charts der Klassiker-Evergreens hat Gerhard K. Englert auf seinem Klassik(ver)führer zusammengestellt.
Dieses ungewöhnliche Hörbuchprojekt ist keine bloße Musik-CD mit den Höhepunkten der klassischen Musik. Dem Zuhörer bieten sich kommentierte Ausschnitte von vielen Werken großer Meister. Zunächst stellt der Sprecher Wolfgang Schmidt Namen und Komponisten des Stückes vor, um dann den bekannten Themenausschnitt anklingen zu lassen.
Das Hörbuch richtet sich vor allem an Laien, die viele Melodien der klassischen Musik mögen und kennen. Auch wenn einige Werke so bekannt sind, dass die meisten sie mitsummen könnten, wüssten viele oft nicht, welche Melodie von welchem Komponisten stammt. Auch zur Zuordnung einzelner Sätze der "Kleinen Nachtmusik" oder zur Unterscheidung von Brahms "Ungarischen Tänzen" Nr. 5 und 6 könnte dieses Hörbuch hilfreich sein. Dem geschulten Klassik-Fan hofft Englert eine unterhaltsame Zusammenfassung der "Klassiker der Klassik" bieten zu können.
Band 1 des im Auricula-Verlags erschienenen Hörbuchs zeigt bereits eine recht breite Auswahl an Werken und Komponisten, wie beispielsweise Mozart, Beethoven, Bach, Schumann, Dvorak, Mussorgskij, Grieg und Bizet. Einfühlsam und dezent versteht Wolfgang Schmidt es, die teilweise sehr unterschiedlichen Melodien mit Worten zu verbinden. In meist recht gelungenen Überleitungen gibt er kleine Anleitungen und Anreize zum Hin-Hören. Er erklärt, dass schöne Motive nicht umsonst einen Namen hätten: so sollen die Melodiefolgen der Streicher in Smetanas "Die Moldau" den Fluss beschreiben. Er fordert die Hörer auf, sich bei den Klängen von Dovraks "Amerikanischem Streichquartett" eine Westernszene vorzustellen. Solche Hinweise erleichtern sicher vielen Laien das Einfühlen in die Musik der Klassik. Doch ist im Klassik(ver)führer ein gute Idee nicht ganz hinreichend umgesetzt worden:
Denn dem ungeschulten Ohr liefert dieser Rundumschlag durch die Klassikwelt zwar viele schöne Toneindrücke, allerdings wenig Informationen. Es wäre sinnvoll gewesen, die Komponisten nach Epochen zu sortieren. Das Hörbuch sollte mit Motiven aus dem Barock beginnen und sich dann über die Klassik und Romantik in die späteren Epochen bewegen. So könnte auch der Laie erkennen, welche Musik welcher Zeitspanne angehört und wie sich die Musik im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Der Herausgeber erklärt, er habe die Reihenfolge nach Abwechslungsreichtum zusammengestellt. Doch erschließt sich weder dem Laien noch den informierteren Hörern, wieso er die Klassik vornehmlich auf Orchestermusik beschränkt und beispielsweise berühmte Klavierwerke unberücksichtigt lässt. Natürlich konnte hier nur eine Auswahl getroffen werden, doch wird diese Auswahl nicht begründet. Wer sich in der klassischen Musik nicht auskennt, der kann auch mit Komponistennamen nicht immer etwas anfangen. Der Klassik(ver)führer beansprucht kaum das Lernvermögen der ungeschulten Hörer und bietet daher den "Alten Hasen" nichts Neues.
Unterhaltsam ist dieses Hörbuch aber in jedem Fall, denn selten lassen sich so viele Top-Melodien der Klassik gebündelt auf einer CD finden. Geholfen ist sicher auch jenen, deren schiefes Ansummen einer bekannten Melodie schon manchen Plattenverkäufer die Nerven geraubt hat. Die Lieblingsmelodie kann anhand dieser CD direkt mit Namen und Komponisten identifiziert werden. Eine Orientierungshilfe, die auf dem Hörbuchmarkt sicherlich noch fehlte. Um ihrem Anspruch des neudeutschen edutainment gerecht werden zu können, hätte "education" aber mehr Gewicht dem "entertainment" gegenüber erhalten müssen.

aus: Hörbuchtipps www.hoerbuchtipps.de Februar 2002

(Hervorhebung durch Auricula)

Rezension: Der Klassik(ver)führer

"Macht Appetit ...
Inhalt: Lasst Euch verführen vom Zauber der klassischen Musik. Die Melodien zahlreicher bedeutender Komponisten kurz angespielt und kommentiert – zum Kennen- und Schätzenlernen. Ihr hört kurze Passagen der Höhepunkte aus Beethovens "Schicksalsmelodie", Brahms "Ungarischen Tanz", Bachs "Toccata und Fuge", Mozarts "Kleine Nachtmusik", Smetanas "Moldau", Dvoráks "Aus der Neuen Welt", Schumanns "Rheinische", Strauss' "Donner und Blitz" und vielen anderen.

Unser Fazit: Ein Sachhörbuch, in dem der Autor die bekanntesten, beliebtesten und schönsten klassischen Werke großer Komponisten auswählt und sie im Schnellverfahren dem noch unwissenden Hörer vorstellt. Da der Klassik-Einsteiger – für den diese Art der Zusammenfassung gedacht ist – eben meistens noch sehr unwissend ist, kann auch der sehr gute Sprecher Wolfgang Schmidt nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kommentare zu kurz sind und leider zu wenig Hintergrundwissen vermitteln. Wir hätten uns für diese wirklich interessante Idee eine größere Ausführlichkeit gewünscht ... Trotzdem ist für jeden, der schon einmal wissen wollte, von wem dieses oder jenes Stück stammt, der "Klassikverführer" ein eben solcher!

Unsere Meinung: jau!"
aus: Online-Magazin www.hoerothek.de Februar 2002

(Hervorhebung durch Auricula)

Rezension: Der Klassik(ver)führer Band 1

"Hörbeispiele verführen, tiefer einzusteigen ...

Der Klassik(ver)führer ist gleichfalls ein typisches Edutainment-Produkt, allerdings mit Hörgenuss: Er bietet auf einer CD die Chance, die schönsten, eingängigsten Motive der bekanntesten Werke der klassischen Musik kennen zu lernen und liefert die Begleitinformationen als gesprochenen Text gleich mit."

aus: Das virtuelle Buchmagazin www.buchtipp.de Ausgabe 01/2002

(Hervorhebung durch Auricula)

Und so fallen die Beurteilungen aus, wenn jemand das Konzept des Klassik(ver)führers grundsätzlich ablehnt bzw. nicht verstehen will:
Rezension: Klassik(ver)führer, Band 1

"Die Idee klingt gut: "Ein Hörgenuss und gleichzeitig eine Möglichkeit zur musikalischen Bildung". Tatsächlich: viele Motive, bekannt aus Werbespots, sind vertraut aber namenlos. Diese Hits, beispielsweise Morgenstimmung von Grieg, wurden von Dr. Gerhard K. Englert zusammengestellt. Sie werden von dem Sprecher Wolfgang Schmidt eingeleitet, kurz angespielt und kommentiert. "Nach diesem aufrührenden Thema ... gönnen wir uns eine kleine Ruhepause" oder: "Keine Angst, sie haben keineswegs die falsche CD gekauft". Er sagt uns auch artig, mit wem wir es zu tun haben: "Ach, fast hätte ich vergessen mich vorzustellen: mein Name ist Wolfgang Schmidt ...." Schön. Jetzt wissen wir wenigstens, wer uns erzählt, was wir ebenso auf dem Cover hätten nachlesen können. Wer, was und eventuell wann - mehr Informationen liefert er nicht. Dafür schmückt er diesen leichten Inhalt mit blumigen Adjektiven und betont mit schwerfälliger Stimme, wie ungestüm, lebensbejahend oder mitreißend die Motive seien. Er scheut außerdem keine Phrase und gibt sich lässig: "Beim Stichwort Österreich fällt mir auf, dass wir einen wichtigen Komponisten noch nicht erwähnt haben". Bemüht verfolgt er das Ziel: Der Klassik(ver)führer will verführen. Verführen kann, was attraktiv und ansprechend ist. Der Verführer ist verkrampft. Die gewollt lockere Sprache überschätzt sich, ist übertrieben und weckt Zweifel am Erfolg des Verführens. Schade. Wären Text und Sprecher nicht so angestrengt - die Musik könnte verführen. Es ist zweifellos interessant, die Hits der Klassik hintereinander in kurzen Beispielen anzuhören und erstaunt festzustellen, welcher Komponist dieses bekannte Motiv geschaffen hat.

Was bringt uns diese CD? "Für den Kenner als Merkhilfe zum besseren Einordnen des schon Gehörten oder auch nur ‚Just for fun'". Genau. Spaß sollten wir auch noch haben und durch diese Sahnehäubchen dazu verführt werden, in das Gesamtwerk hineinzuhorchen. Das wollen wir aber ohne "Klassikonkel" ganz alleine schaffen. "

aus: Listen Rezensionszeitschrift Heft 64

(Hervorhebung durch Auricula)

Rezension: Klassik(ver)führer, Band 2

"Klassik häppchenweise

Es ist doch immer wieder beruhigend zu wissen, dass es CD-Produzenten gibt, die auch bei der Herausgabe von klassischer Musik die Zeichen der Zeit erkannt haben. Zu diesen Vorreitern eines neuen Umgangs mit den Werken großer Meister gehört Dr. Gerhard K. Englert, der CD-Käufer jetzt mit dem zweiten Band seines sogenannten ‘Klassik(ver)führers’ beglückt.

Diese CD ist nach dem selben, anscheinend erfolgreichen Prinzip des ersten Bandes aufgebaut: Sehr kurze oder kurze Ausschnitte aus Werken der klassischen Musik werden in beliebiger Reihenfolge aneinander gehängt, jeweils unterbrochen durch launige Erläuterungen, gesprochen vom Kammersänger Wolfgang Schmidt. Für altmodische Musikliebhaber ist diese Zusammenstellung natürlich nicht gedacht: Sie packt mit Sicherheit der kalte Graus angesichts der offensichtlichen Willkür bei der Zusammenstellung der Komponisten und der Auswahl der Ausschnitte, deren längster immerhin knapp 4 Minuten dauert.

Beliebigkeit bei Auswahl und Kommentar
Dafür werden Hörer, die mit der Zeit gehen, ihre helle Freude an der CD haben. Im Zeitalter des Internet ist es alltäglich geworden, Zusammenhänge zwischen weit auseinander liegenden Informationen durch einen Mausklick her zu stellen. Natürlich ist dieser Weg der Verknüpfung auch für klassische Musik die Methode der Wahl. Vivaldi und Verdi haben nichts gemeinsam außer dem Anfangsbuchstaben ihres Nachnamens? Die Beziehung zwischen Tschaikowsky und Beethoven ist noch nicht entdeckt? Das macht alles nichts: In einem munteren Reigen finden ihre Werke hintereinander auf der CD.

Es soll ja Puristen geben, die behaupten, die Komponisten hätten sich beim Komponieren ihrer Werke etwas gedacht. Angeblich ist es kein bloßer Zufall, dass ein einzelner Satz mehrere Themen enthält, es soll auch musikalische Zusammenhänge zwischen den einzelnen Sätzen einer Sinfonie oder eines Streichquartetts geben. Sollte das der Grund dafür sein, dass im Konzert üblicherweise alle Teile eines Werkes gespielt werden und sich auf seriösen CDs ebenfalls vollständige Werke finden? Herrn Dr. Englert und den modernen Hörer von heute stören solche Überlegungen nicht weiter: Im Violin-Konzert von Beethoven genügt es völlig, die Einleitung des Orchesters zu kennen, bevor das Soloinstrument einsetzt. Und wen interessiert es schon, dass Haydns so genanntes ‘Kaiserquartett’ eben nicht nur die Melodie der heutigen Nationalhymne enthält.

Die Musik kann ja nichts dafür, was man mit ihr anstellt, aber für die gesprochenen Zwischentexte ist irgend jemand verantwortlich. Dem ist es zu wünschen, dass er sich einen ganzen Abend mit einem Hörer dieser CD unterhalten muss, dessen einziges Wissen über Musik sich aus eben dieser CD speist. Welch ein Dialog! ‘Finden Sie nicht auch, dass Beethoven ein musikalisches Genie war?’ ‘Hat Schuberts Schwanengesang auch einen Text?’, ‘Kaum zu glauben, dass Wagner auch eingängige Melodien geschrieben hat.’

Das Booklet bietet immerhin eine vollständige Aufzählung der angespielten Werke, sonst ausschließlich Eigenwerbung. Fazit: Ein Geschenk für Freunde, die man schon immer los werden wollte; ansonsten pure Geldverschwendung.

aus klassik.com: vom 17.08.2003

(Hervorhebung durch Auricula)

Rezension: Literatur- Aktuelle Buchbesprechungen - 2003

Gerhard K. Englert (Hrsg.): Der Klassik(ver)führer, Band 2

Kammersänger Wolfgang Schmidt ist ein berühmter Heldentenor im Wagnerfach und regelmäßig bei den Bayreuther Festspielen engagiert. Dort feierte er als Tannhäuser und Siegfried große Erfolge. Er ist an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf zu Hause, jedoch auch auf nahezu allen großen Bühnen der Welt bekannt. Nun hat er sich einem weiteren Projekt verschrieben. Im zweiten Band der Reihe „Klassik(ver)führer)“ tritt er erstmals als reiner Sprecher auf. Er versieht 34 kurze Musikbeispiele von Komponisten wie Haydn, Brahms, Richard Wagner und vielen anderen mit prägnanten Texten. Die sollen den musikalischen Laien ansprechen. Sie liefern aber auch dem Kenner viel Neues. Die Musikbeispiele sind im Vergleich zum ersten Band der Reihe deutlich länger und ergiebiger. Außerdem ist die Auswahl der Stücke sehr harmonisch gelungen. Da gibt es nicht Bildung mit erhobenem Zeigefinger, sondern angenehme Vermittlung von Wissen, das aber auch als reine Unterhaltung goutiert werden kann. Dr. Englerts Ausgangspunkt für dieses Hörbuch-Projekt war die Beobachtung, dass viele sogenannte musikalische Laien durchaus Themen der klassischen Musik schätzen, sogar mitsummen können, doch dann immer mal wieder Zweifel haben, um welches Musikstück es sich handelt. Die vorliegenden CDs schaffen Abhilfe, regen überdies zu weiterem Stöbern in der ungeheuer reichen Welt der Musik an – und das noch zum sehr moderaten Preis von 9,90 Euro (erhältlich im Buchhandel und Tonträgermarkt).

von Gaby Helbig für richard-wagner-web.de, 25.01.03

(Hervorhebung durch Auricula)

ausdrucken
Fenster schließen